Das Friedenslicht wurde auch an den Landtag übergeben.
© VCP Mitteldeutschland

Sachsen-Anhalt: Frieden überwindet Grenzen

Unter diesem Titel fand das Friedenslicht 2020 statt. Der Wunsch einer friedlichen Erde stand dabei im Mittelpunkt: mit Grenzen aus Respekt, ohne Grenzen aus Stein, Hass oder Schikane. Das Friedenslicht überwand 2020 auch coronabedingte Grenzen zwischen Menschen — mit Vorsicht, digitalen Alternativen, Respekt, Achtsamkeit, Abstand und Mund-Nasen-Schutz.

Schon bei den ersten Planungstreffen im Sommer war klar: wie gewohnt, mit 150 Personen und Übernachtung, kann das Friedenslicht 2020 nicht stattfinden. Stattdessen sollte in Mitteldeutschland mit vielen minimalen Friedenslichtaktionen ein Lichtermeer entstehen. Unter strengen Coronavorsichtsmaßnahmen konnte das Licht darum in anderer Form in Mitteldeutschland zu leuchten beginnen: Zur Vorbereitung auf die Aktion hatten die Stämme ein Aktionspaket mit Material und Ideen erhalten. Am dritten Advent wurde dann in Schkeuditz eine erste Kerze für Mitteldeutschland entzündet. Auf einem Campingtisch hatte die Delegation des rdp (Ring deutscher Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbände) eine Laterne aufgebaut, die sie an verschiedenen autobahnnahen Stationen in ganz Deutschland für Menschen zum Abholen der Flamme bereit stellte.

Von da aus ging es weiter nach Blankenburg zum DPSG (Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg) Stamm St. Josef, dem eigentlich geplanten Friedenslichtort. Hier waren lediglich die absolut für den Gottesdienstablauf notwendigen Personen zusammengekommen. Gottesdienstbeiträge waren aber schon im Vorfeld von vielen Stämmen digital eingesandt worden und so konnte dennoch vor Ort ein bunter pfadfinderischer Onlinegottesdienst entstehen. Auf diese Weise online ausgesandt, konnte sich das Licht in Mitteldeutschland ausbreiten.

Von den drei in Mitteldeutschland angefahrenen Autobahnstationen Jena, Schkeuditz und Magdeburg aus machten sich Friedenslichtbot*innen zu zweit oder allein auf den Weg in die Stämme, wo von einzelnen Personen unter freiem Himmel, mit Mund-Nasen-Schutz und viel Abstand das Licht empfangen wur-de. Auf diese Weise brannte bis zum Donnerstag nach dem dritten Advent in allen mitteldeutschen Stämmen das Friedenslicht. Viele Stämme konnten das Licht mit großer Vorsicht an Kirchgemeinden, Schulen, den Ministerpräsidenten, die Landeskirchenämter oder Altenheime weitergeben. Öffentliche und private Orte wurden dabei oft zu Friedenslichtorten, an denen das Licht zur kontaktfreien Abholung bis Weihnachten zur Verfügung stand.

Mit dieser gelungenen und trotzdem vor allem ungewöhnlichen Aktion schloss das Jahr 2020. Aber die Hoffnungs- und Friedensflamme leuchtet auch weiterhin, wird uns begleiten und treibt uns weiter an.

Thüringen: Das Friedenslicht 2020 ist angekommen

Für den Freistaat Thüringen haben wir am Sonntag, den 13.12.2020, gemeinsam mit anderen Pfadfinder*innen das Friedenslicht vom Arbeitskreis Friedenslicht in Hermsdorf (nahe Jena) übernommen. Am selben Tag erreichte das Licht noch viele Orte in Thüringen: Jena, Erfurt, Heiligenstadt, Bad Blankenburg, Weimar, Eisenach, Gotha, Meiningen, Nordhausen, Bad Langensalza, und viele mehr.

Am darauffolgenden Montag und Dienstag konnte das Friedenslicht im Neudietendorfer Pfadfinderzentrum beim Stamm Drei Gleichen in der Zeit von 14 bis 18 Uhr abgeholt werden. Hierfür mussten eine eigene Kerze mit Schutzbehälter sowie eine kleine Kerze zum Übertragen der Flamme mitgebracht und auf die Hygienemaßnahmen wie Abstand und Mund-Nasenbedeckung geachtet werden.

Am 16.12.2020 überbrachte eine kleine Delegation aus Pfadfinder*innen wie auch schon in den Jahren zuvor das Friedenslicht in die Thüringer Staatskanzlei und übergab es stellvertretend einer Ministerin, hier musste natürlich – wie auch sonst – auf strenge Corona-Bestimmungen geachtet werden. Am vierten Advent wurde das Friedenslicht durch den Stamm Am Gottlob in Gottesdiensten in Friedrichroda und Ohrdruf an Bürger*innen und Kirchengemeinden ausgesendet.