Pfadfinder*innen sind gern auf Zeltlagern, wo man das Zusammenleben in der Gemeinschaft erleben kann. Eine noch intensivere Gruppenerfahrung ist die Methode der Fahrt, d.h. die Kleingruppe ist nur mit dem, was man auf dem Rücken tragen kann ein paar Tage oder auch Wochen unterwegs und übernachtet im Freien oder im Zelt. Damit aus diesem Abenteuer ein wertvolles Erlebnis und keine Katastrophe wird, sollten grundlegende Techniken erlernt sein. Zu diesem Zweck trafen wir uns am Wochenende vom 21. bis zum 23. April mit Teilnehmenden aus des VCP-Stämmen aus der Altmark und Halberstadt zum Technikkurs, um uns auf die kommende Fahrten- und Lagersaison vorzubereiten.
Wir haben unter anderem gelernt, wie wir unsere traditionellen Schwarzzelte, die Kohten und die Jurten aufbauen. Dazu gehört auch, die richtigen Knoten zum Aufbau zu kennen, damit nicht er erste Windstoß in der Nacht alles einreißt.
Feuer ist eine wichtige Komponente des Pfadfinder*innen-Lebens, daher haben wir gelernt, wie man auch unter widrigen Bedingungen ein Feuer anbekommt, aber auch, was zur Sicherheit im Umgang mit Feuer zu beachten ist. Das Feuer spendet nicht nur Licht, Wärme und Gemütlichkeit, sondern ist auch wesentlich zum Kochen. Dafür haben wir aus alten Konservendosen kleine Kocher gebaut, auf denen man auf Fahrt mit wenig Brennmaterial effektiv kochen kann.
Bei all den abenteuerlichen Aktivitäten ist es nicht auszuschließen, dass sich jemand verletzt oder andere gesundheitliche Notfälle eintreten.Damit man dann auch weiß, was zu tun ist, gab es auch einen Erste-Hilfe-Workshop.
Das Highlight war der Hajk am Samstag Nachmittag. Mit verbundenen Augen und in Kleingruppen wurden die Teilnehmenden in der umliegenden Umgebung ausgesetzt und mussten allein wieder zum Lagerplatz zurück finden. Wer beim Workshop zur Orientierung mit Karte und Kompass zuvor gut aufgepasst hat, konnte hier mit den neuen Fähigkeiten glänzen.
Bis zum Abend hatten es alle wieder geschafft, den Lagerplatz zu finden und wir hatten noch einen wunderschönen Singeabend am Lagerfeuer. Der Lagerplatz war von den zuvor selbst gebauten Fackeln erhellt.
Am Sonntag besuchten wir dann noch den Gottesdienst in Mieste, den einige unserer Teilnehmenden mitgestaltet haben. Anlässlich des kürzlich vergangenen Todestages von Dietrich Bonhoeffer, nach dem sich der Miester Stamm benannt hat, wurden Auszüge seiner Briefe, die er in der Gefangenschaft im Widerstand gegen den Nationalsozialismus geschrieben hat, vorgelesen.